Tag der Arbeit: Geschichte des 1. Mai – Vom Kampftag zum Feiertag

Mai-Kundgebung
Mai-Kundgebung
  • 1890 begingen erstmals Millionen arbeitender Menschen in Europa und in den USA gleichzeitig den »Weltfeiertag der Arbeit«.
    Internationales Ziel: Den Arbeitstag auf acht Stunden festzusetzen.
  • Trotz drohender Sanktionen beteiligten sich am 1. Mai 1890 in Deutschland etwa 100.000 Arbeiterinnen und Arbeiter an Streiks, Demonstrationen und sogenannten „Maispaziergängen“. 
  • „Blutmai“ 1929 in Berlin: 28 Personen, darunter auch völlig Unbeteiligte wurden getötet. Der Tag ging als „Blutmai“ in die Geschichte ein.
  • Mitte April 1933 notierte Goebbels: „Den 1. Mai werden wir zu einer grandiosen Demonstration deutschen Volkswillens gestalten. Am 2. Mai werden dann die Gewerkschaftshäuser besetzt. Gleichschaltung auch auf diesem Gebiet (…). Es wird vielleicht ein paar Tage Krach geben, aber dann gehören sie uns.“ Im April 1933 erklärte Hitler den 1. Mai zum „Feiertag der nationalen Arbeit“.
  • 2. Mai 1933: SA- und SS-Trupps besetzen Gewerkschaftshäuser, zahlreiche Funktionäre werden verhaftet, die Gewerkschaften systematisch zerschlagen.
  • 1. Mai 1945: Nach 13 Jahren finden in von Alliierten besetzten Gebieten wieder erste freie Maifeiern in kleinem Rahmen statt, organisiert von überlebenden Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschaftern. 
  • Im April 1946 bestätigt der Alliierte Kontrollrat den 1. Mai als Feiertag. 
  • 1. Mai 1990: Der DGB- Vorsitzende Ernst Breit hält vor dem Berliner Reichstag die erste freie gewerkschaftliche Mai-Rede an ein gesamtdeutsches Publikum seit 1932, seit beinahe 60 Jahren. Zugleich handelte es sich um den 100. Jahrestag des 1. Mai, eine wahrhaft historische Situation vor passender Kulisse.
  • 1. Mai 1992 unter dem Motto „Teilen verbindet“ 
  • 1. Mai 2000: IG Metall-Chef Klaus Zwickel erinnert an die Sozialpflichtigkeit des Eigentums, Papst Johannes Paul II. fordert, dass die Menschen endlich wieder den ersten Platz in der Wertehierarchie der Arbeitswelt einnehmen müssen.
  • 1. Mai 2024: „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ – alle 3 Ziele erreichen wir als Gesellschaft am besten mit starken Tarifverträgen, ausgehandelt von starken Gewerkschaften!

Deutsche Polizei
DP-Landesjournal Dezember 2024